Datenlage zum Infektionsgeschehen noch immer dürftig
Berlin - Im Vorfeld der Bund-Länder-Runde am kommenden Mittwoch hat Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt zeitnahe Vorbereitungen für das Ende einschränkender Corona-Maßnahmen wie der 2G-Regel im Handel oder der 2Gplus-Regel in der Gastronomie gefordert. „Wegen der wesentlich leichteren Krankheitsverläufe der aktuellen Omikron-Variante ist es sicher angemessen, mögliche Rücknahmen einschränkender Corona-Maßnahmen vorzubereiten“, sagte er der „Rheinischen Post“ (12.02.2022). Allgemeine Maßnahmen des Infektionsschutzes seien aber sicher unverändert vernünftig und geboten. Zu den allgemeinen Maßnahmen gehörten die Maskenpflicht und die AHA-Regeln.
Die Corona-Regeln könnten noch nicht komplett aufgegeben werden, da die Situation in den Kliniken angespannt sei. So sei coronabedingt der Krankenstand bei Pflege und ärztlichem Personal überdurchschnittlich erhöht, warnte Reinhardt. Er mahnte außerdem an, die Datenlage zu verbessern. „Notwendig ist aus Sicht der Bundesärztekammer, dass wir endlich den Datenblindflug in Deutschland beenden und uns einen möglichst umfassenden Überblick über die Infektions- und Immunitätslage der Bevölkerung sowie über das tatsächliche Versorgungsgeschehen verschaffen“, betonte BÄK-Präsident Reinhardt.
Gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (11.02.2022) verwies Reinhardt dabei etwa auf die Zahl der Genesenen in Deutschland. Es sei unklar, wie viele Menschen sich tatsächlich mit Corona infiziert hätten und damit immun seien. „Wir sollten uns Länder wie Großbritannien zum Vorbild nehmen, die regelmäßig Stichproben erheben, um die Verbreitung bestimmter Virusvarianten sowie die Immunitätsentwicklung in der Bevölkerung genau zu analysieren.“