„Denken Sie in diesem Jahr an Ihren Grippeschutz“
Gemeinsam mit der Ärztekammer Bremen und der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen ruft Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard die Bremerinnen und Bremer dazu auf, sich in diesem Jahr gegen das Grippevirus impfen zu lassen. In den letzten zwei Jahren gab es auf Grund der Corona-Pandemie in den Herbst- und Wintermonaten wesentlich mehr Schutzmaßnahmen, die nicht nur vor einer Infektion mit Corona, sondern auch vor anderen Viruserkrankungen, wie Influenza – besser bekannt als Grippe – schützen. Viele dieser Maßnahmen fallen in diesem Jahr weg und so nehmen auch die Grippefälle wieder zu.
„In diesem Jahr verzeichnen wir schon jetzt einen hohen Anstieg der Influenza-Fallzahlen im Land Bremen und auch bundesweit. Das Risiko schwer an Grippe zu erkranken, kann durch eine Impfung erheblich verringert werden. Deshalb lege ich Bremerinnen und Bremern, die einer Risikogruppe angehören, die Grippeschutzimpfung ans Herz. Wir müssen vor allem in der kalten Jahreszeit vermeiden, dass zwei Infektionswellen aufeinandertreffen, um unsere Gesundheit zu schützen und unser Gesundheitssystem keiner noch höheren Belastung auszusetzen“, so Claudia Bernhard.
Im vergangenen Jahr haben niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Bremen und Bremerhaven rund 116.000 Impfungen gegen die saisonale Grippe vorgenommen. „Ärztinnen und Ärzte stehen auch dieses Jahr wieder bereit und sind beim Thema Impfen die ersten Ansprechpartner“, betonen die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen, Dr. Bernhard Rochell und Peter Kurt Josenhans. „COVID-19-Impfungen und sogenannte Totimpfstoffe wie der Grippeimpfstoff können gleichzeitig verabreicht werden. Insofern gilt: Schützen Sie sich doppelt!“
„Auch eine Grippeinfektion kann schwere Komplikationen mit sich bringen oder sogar tödlich verlaufen – vor allem bei Menschen mit chronischen Erkrankungen und Ältere ist die Grippe sehr gefährlich“, sagt Dr. Johannes Grundmann, der Präsident der Ärztekammer Bremen. „Daher meine Bitte an Sie: Vernachlässigen Sie Ihren Grippeschutz nicht und lassen Sie sich impfen, so wie ich selbst auch! Ihre Ärztinnen und Ärzte helfen Ihnen bei Fragen gerne weiter.“
Risikogruppen und Symptome
Zu den Risikogruppen gehören Menschen ab 60 Jahren, Personen mit chronischer Grunderkrankung, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, Medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr, Kontaktpersonen von Menschen mit bestimmtem Risiko (Kokonstrategie) und Schwangere. Besonders gefährdet sind auch Personen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege, Herz- oder Kreislaufkrankheiten und mit Diabetes oder anderen Stoffwechselkrankheiten.
Zu häufigen Symptomen einer Influenza-Erkrankung gehören Fieber, Kopfschmerzen Halsschmerzen, große Schwäche, Husten, plötzliches Krankheitsgefühl sowie Gliederschmerzen. Teilweise kann eine Influenza-Erkrankung auch zu ernsten Komplikationen führen, wie Lungenentzündung (auch als Sekundärinfektion), Verschlechterung einer chronischen Lungenerkrankung, kardiovaskuläre Folgen (bis hin zu Schlaganfall, Herzinfarkt). In seltenen Fällen kann eine Influenza-Erkrankung zu Gehirnentzündung, Herzmuskelentzündung, Mittelohrentzündung bei Kindern und bei schweren Verläufen oder schwerer Vorerkrankung sogar zum Tode führen.
Die Zahl der Influenza-assoziierten Todesfälle schwankt von Jahr zu Jahr stark zwischen mehreren Hundert bis über 20.000 Toten. Der Infektionsweg verläuft hauptsächlich durch eine Tröpfcheninfektion, aber auch über kontaminierte Hände und Oberflächen. Ein direkter Kontakt der Hände zu Oberflächen, die mit virushaltigen Sekreten kontaminiert sind, und anschließendem Hand-Mund-/Hand-Nasen-Kontakt (z. B. durch Händeschütteln, Berühren von Türklinken, Handläufen, etc.) ist ein durchaus häufiger Infektionsweg. In Deutschland wurden bis zur Kalenderwoche 41 (10. bis 16. Oktober 2022) in dieser Grippesaison bislang 2.252 Influenza-Fälle gemeldet. Im Land Bremen gibt es bislang neun gemeldete Fälle (ebenfalls Stand KW 41).
Eine Grippeschutzimpfung kann grundsätzlich jede Ärztin oder jeder Arzt vornehmen. Meistens findet die Impfung in allgemeinmedizinischen, internistischen, kinder- und frauenärztlichen Praxen statt. Wer sich vor der Grippe schützen möchte, sollte rechtzeitig vor Beginn der Grippesaison seinen Arzt oder seine Ärztin auf die Schutzimpfung ansprechen. Sie beziehungsweise er berät zur Impfung, berücksichtigt eventuelle Vorerkrankungen und achtet darauf, dass keine akute Erkrankung vorliegt, die gegen eine Impfung spricht.