Ehrennadel der Thüringer Ärzteschaft verliehen
Jena - Erstmalig hat die Landesärztekammer Thüringen ausgewählte Persönlichkeiten mit der Ehrennadel der Thüringer Ärzteschaft gewürdigt. Mit der Auszeichnung sollen auf Beschluss des Vorstandes der Landesärztekammer Thüringen außergewöhnliche Leistungen gewürdigt werden.
Dabei ist die Ehrennadel nicht nur Ärztinnen und Ärzten vorbehalten, und sie soll die bereits schon bestehende Dr. Ludwig Pfeiffer Medaille, die insbesondere für berufspolitisches Engagement verliehen wird, ergänzen.
An folgende Personen ist die Ehrennadel der Thüringer Ärzteschaft verliehen worden, die von der Präsidentin der Landesärztekammer, Dr. Ellen Lundershausen, überreicht worden ist: Ingeborg Rogahn, Dr. Jochen Leonhardi, PD Dr. Jürgen Füller, Dr. Elke Conrad, Professor Dr. Ulrich Alfons Müller und Sven Auerswald.
Ingeborg Rogahn
Ingeborg Rogahn hat als gelernte Krankenschwester in der Gründungsphase der Landesärztekammer Thüringen ihre Arbeit aufgenommen und mit viel Energie und Ausdauer den Bereich Medizinische Fachangestellte, damals noch Arzthelferinnen genannt, mit aufgebaut und diesen verantwortet. Für Generationen von Thüringer Arzthelferinnen und Arzthelfern bzw. Medizinischen Fachangestellten war Frau Rogahn verantwortlich. „Für Auszubildende, Ausbilder und Lehrer war sie eine geschätzte und zuverlässige Ansprechpartnerin – mit welchem Problem man auch zu ihr kam, sie hat immer freundlich und kompetent nach einer Lösung gesucht und diese auch gefunden“, würdigte die Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Ellen Lundershausen die Ausgezeichnete.
Dr. Elke Conrad, Dr. Jochen Leonhardi und PD Dr. Jürgen Füller
Alle drei Ärzte haben über viele Jahre die Qualitätssicherung als eine Kernkompetenz einer Ärztekammer ehrenamtlich unterstützt: Frau Dr. Conrad war von 2013 bis Ende 2022 Leiterin der Ärztlichen Stelle Nuklearmedizin, Dr. Leonhardi war Leiter der Ärztlichen Stelle Röntgen von 2006 bis 2009 und dann erneut von 2014 bis Ende 2022, und nicht zuletzt war Herr PD Dr. Füller, quasi mit der längsten Dienstzeit, Leiter der Ärztlichen Stelle Strahlentherapie von 2004 bis 2022.
Sie alle haben neben ihrer verantwortungsvollen beruflichen Tätigkeit in leitenden Positionen in Kliniken viel Zeit in die Landesärztekammer Thüringen investiert. Monatliche Sitzungen in der Landesärztekammer, der regelmäßige Erfahrungsaustausch der Ärztlichen Stellen bundesweit untereinander und auch die notwendige Rechenschaftslegung vor den Thüringer Ministerien und weiteren Landesbehörden gehörten dazu. Diese wichtige ehrenamtliche Arbeit in den vielen Jahren hat einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Menschen bzw. Patienten in Thüringen geleistet, indem gemeinsam Sorge getragen wurde, dass die Qualität in der Nuklearmedizin, beim Röntgen und in der Strahlentherapie adäquat war. „Eine Ärztekammer als Selbstverwaltungsorganisation ist auf solche Kolleginnen und Kollegin mit dieser Zuverlässigkeit und diesem dauerhaften Engagement angewiesen und kann nur mit ihnen die notwendigen Aufgaben erfüllen“, würdigt die Präsidentin, Frau Dr. Lundershausen, die drei Ärzte.
Prof. Dr. Ulrich Alfons Müller
Als Internist hat Professor Müller die Stoffwechselerkrankungen und die Menschen, die von ihnen betroffen sind, zu seinem Lebensthema gemacht. Generationen von Studierenden lernten bei ihm die Grundlagen der Endokrinologie. Gemeinsam mit seiner Frau hat er Fortbildungsprogramme für Ärztinnen und Ärzte sowie Mitarbeitende etabliert. Mit der Etablierung von Diabetesberaterinnen, Diabetesassistentinnen und Wundassistentinnen hat er den Ruf Jenas als Ausbildungsstätte der Diabetologie begründet und gefestigt. „Die intensive Betreuung, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Einbeziehung nichtärztlicher Mitarbeiter in die Fortbildung sind ein besonderes Verdienst und damit hat Professor Müller für die Versorgung der Menschen in unserem Bundesland eine hervorragende Grundlage geschaffen“, so Frau Dr. Lundershausen.
Sven Auerswald
Mit Gründung der ärztlichen Selbstverwaltung in Thüringen hat Sven Auerswald bei der KV Thüringen angefangen. Aus Sicht der Ehrenamtler war er dort immer ein absolut zuverlässiger Partner im Hauptamt. „Die Thüringer Ärzteschaft, insbesondere natürlich die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, haben Herrn Auerswald viel zu verdanken“, betonte die Präsidentin in ihrer Laudatio. Er hat nicht nur wesentlich zum Aufbau der KV Thüringen beigetragen, sondern hat auch in all den Jahren als Geschäftsführer der KV Thüringen mit dafür gesorgt, dass ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte mit einer starken Stimme in unserem Bundesland wahrgenommen werden. Neben seinem Geschick bei der Interessenvertretung und auch in Honorarverhandlungen ist insbesondere das Engagement für eine langfristige Planung der Gesundheitsversorgung in unserem Bundesland zu nennen ebenso wie die von allen Partnern geschätzte Sachkenntnis und Zuverlässigkeit.