Gesunder Start ins Leben darf keine Frage der Herkunft sein
Jedes Jahr sterben weltweit rund fünf Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag, darunter 2,3 Millionen Neugeborene. Alle zwei Minuten verliert eine Frau ihr Leben durch vermeidbare Komplikationen während Schwangerschaft oder Geburt.
„Diese Zahlen sind erschütternd. Zugleich sollten sie uns allen Mahnung sein, die Gesundheitssysteme in ärmeren Ländern endlich so zu stärken, dass sie Mütter und Kinder wirksam schützen können.“ Das erklärte Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, anlässlich des Weltgesundheitstags der WHO am 7. April. Dieser steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gesunde Anfänge, hoffnungsvolle Zukunft“.
Nach wie vor hängt das Überleben eines Kindes entscheidend davon ab, an welchem Ort es geboren wird. Während in Island ein Säugling pro 1.000 Geburten stirbt, sind es in Sierra Leone 72. Rund 70 Prozent aller Todesfälle unter Müttern betreffen laut einer WHO-Studie die Länder in Subsahara-Afrika.
Die Gründe für die hohe Sterblichkeit sind unter anderem Armut, mangelnde Bildung und eine unzureichende Gesundheitsinfrastruktur. „Ein gesunder Start ins Leben darf keine Frage der Herkunft sein – er ist ein grundlegendes Recht, das allen Menschen gleichermaßen zusteht. Angesichts des Rückzugs der USA aus der Weltgesundheitsorganisation ist es umso dringlicher, dass Deutschland seinen finanziellen Beitrag signifikant erhöht. Die Arbeitsgruppe Gesundheit von Union und SPD hat sich im Rahmen der Koalitionsverhandlungen für eine jährliche Steigerung um 250 Millionen Euro ausgesprochen. Sollte diese Maßnahme in den Koalitionsvertrag aufgenommen und umgesetzt werden, wäre dies ein starkes Signal für globale Solidarität und Chancengleichheit“, betonte Reinhardt.