Hessen: Ab Oktober an die Grippeimpfung denken!
Frankfurt - Während die Tage allmählich wieder kürzer werden und es buntes Laub von den Bäumen regnet, rufen die Landesärztekammer Hessen (LÄKH), die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) und das Frankfurter Gesundheitsamt gemeinsam zur Grippeschutzimpfung auf.
„Es ist wichtig, die Grippeimpfung auch im zweiten Corona-Herbst nicht aus dem Blick zu verlieren“, mahnt der Präsident der LÄKH, Dr. med. Edgar Pinkowski – und warnt davor, Influenza (sog. Echte Grippe, nicht zu verwechseln mit grippalen Infekten) auf die leichte Schulter zu nehmen. Schließlich stellen schwere, teilweise lebensbedrohliche Komplikationen von Influenza vor allem für Personen mit Grunderkrankungen und Ältere ein hohes Risiko dar. „Wie schon bei der Impfung gegen Covid-19 tun Sie sich und Ihren Mitmenschen mit der Grippeimpfung einen großen Gefallen. Außerdem können ab diesem Herbst beide Vakzine laut der STIKO (Ständige Impfkommission) gleichzeitig verabreicht werden.“
Die Bedeutung von schützenden Impfungen betont auch der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, Dr. med. Peter Tinnemann: „Impfungen zum Schutz vor Infektionskrankheiten funktionieren bei Kinderkrankheiten, bei Corona und bei Grippe. Alle, die sich mit einer Grippeimpfung vor schweren Krankheitsverläufen schützen, schützen nicht nur sich selber, sondern uns alle.“
Auch die Vorsitzenden der KV Hessen, Frank Dastych und Dr. Eckhard Starke, erklären, dass man gerade in Pandemiezeiten die Bedeutung der Grippeschutzimpfung nicht hoch genug ansiedeln könne: „Nur mit der saisonalen Impfung gegen die Influenza wird das Präventionspaket komplett, denn die Coronaimpfung schützt zwar verlässlich vor einer schweren Erkrankung mit Covid-19, nicht aber gegen die saisonale Grippe, die ebenfalls gefährlich verlaufen kann. Mehr noch: Studien zeigen, dass eine Impfung gegen Grippe auch vor gefährlichen Nebenwirkungen einer Covid-Erkrankung wie Thrombosen, Schlaganfällen oder Blutvergiftungen schützen kann.“
In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI) raten die LÄKH, die KVH und das Gesundheitsamt Frankfurt vor allem Menschen über 60 Jahren, aber auch Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens sowie Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen zu der Grippeschutzimpfung. Darüber hinaus sollten sich auch Personen mit erhöhter Gefährdung und/oder mit zahlreichen Kontakten zu Risikopersonen, wie z. B. medizinisches Personal und Menschen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr, sowie Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können, impfen lassen. Zudem empfiehlt die STIKO die Grippeschutzimpfung auch für Schwangere: ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel und bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung bereits ab dem 1. Drittel.
Speziell seit der aktuellen Influenzasaison 2021/22 empfiehlt die STIKO Personen ab 60 Jahren zudem die Impfung mit einem vierwertigen (quadrivalenten) Hochdosis-Impfstoff: Im Vergleich zu quadrivalenten Standard-Impfstoffen hat dieser eine leicht, aber signifikant bessere Wirksamkeit bei Seniorinnen und Senioren und kann so besser vor schweren Verläufen und Klinikeinweisungen schützen. Der Hochdosis-Impfstoff wird ganz regulär von den Krankenkassen erstattet.
Um rechtzeitig gegen Influenza geschützt zu sein, empfiehlt das RKI, sich bereits in den Monaten Oktober oder November impfen zu lassen. Anschließend braucht es noch 10 bis 14 Tage, bis sich der Impfschutz aufgebaut hat.