Kommuniqué deutschsprachiger Ärzteorganisationen zum Klimawandel
Meran - Die Vertreter der deutschsprachigen Ärzteorganisationen aus Südtirol, Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg haben auf ihrer 67. Konsultativtagung in Meran das folgende Communiqué verabschiedet.
„Der Klimawandel stellt mit Hitzewellen, Extremwetterereignissen, neuen Infektionskrankheiten und den Folgen der Luftverschmutzung einen medizinischen Notfall dar. Schon seit Jahrzehnten beobachtet die Wissenschaft einen Anstieg der Treibhausgasemissionen und das Überschreiten der sogenannten planetaren Belastbarkeitsgrenzen. Der Klimawandel ist eine ökologische Herausforderung mit erheblichen gesellschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen. Er ist ohne den Verzicht auf fossile Rohstoffe nicht zu verhindern.
Ohne einen gesunden Planeten kann es kein gesundes Leben geben. Wir Ärztinnen und Ärzte sehen es daher als unsere Pflicht an, die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels darzulegen und Gegenmaßnahmen zum Schutz der Gesundheit nicht nur zu fordern, sondern aktiv zu unterstützen. Das Wohlergehen heutiger und zukünftiger Generationen hängt ab von einem nachhaltigen Lebensstil, der Ressourcen schützt und der fortschreitenden Umweltzerstörung Einhalt gebietet. Die Teilnehmer der 67. Konsultativtagung der deutschsprachigen Ärzteorganisationen sprechen sich dafür aus, den Klimaschutz auch in das alltägliche Handeln der ärztlichen Organisationen zu integrieren.
In unserer Verantwortung für die Patientinnen und Patienten wollen wir in unserem unmittelbaren Umfeld einen Beitrag zur Herausforderung durch den Klimawandel leisten. Wir laden die politisch Verantwortlichen ein, uns auf diesem Weg zu unterstützen. Der Gesundheitssektor selbst ist ressourcen- und emissionsintensiv. Er hat daher ein beträchtliches Potenzial, selbst einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, indem er das Gesundheitssystem und damit auch die Rahmenbedingungen für die ärztliche Tätigkeit klimafreundlich gestaltet. Dazu müssen sowohl ausreichende personelle als auch finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Wir werden die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zudem adäquat in die Aus-, Weiter- und Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten integrieren .“