Rheinland-Pfalz: Landesärztekammer bedauert Entscheidung gegen Widerspruchslösung

Mainz - Die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz bedauert die Entscheidung des Deutschen Bundestags, bei der Organspende nicht auf die Widerspruchslösung zu setzen.

Die jetzt beschlossene Entscheidungslösung wird nicht helfen, die Transplantationsmedizin ausreichend zu fördern, erklärt der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz Dr. Günther Matheis.

Die Möglichkeit, Bürgerinnen und Bürger beispielsweise bei Arztbesuchen oder Ausweisverlängerungen immer wieder um eine Entscheidung zu bitten, wird die Motivation zur Organspende nicht nachhaltig steigern.

Es wäre richtig gewesen, Bürgerinnen und Bürger beim Thema Organspende stärker als bisher in die Pflicht zu nehmen. Die Widerspruchslösung wäre der Entscheidungslösung eindeutig vorzuziehen gewesen, so Matheis.

Bei der Widerspruchslösung hätte sich jeder mit dem Thema Organspende auseinandersetzen müssen; sie „ist genau genommen auch humaner als die Entscheidungslösung“. Denn sie verlangt nicht, dass sich jeder mit Blick auf den eigenen Tod mit Verfügungen auseinandersetzen muss. Matheis: „Bei der Widerspruchslösung erklärt sich einfach jeder solidarisch mit denjenigen, die lebensbedrohlich erkrankt sind. Jeder Spender schenkt durchschnittlich drei Schwerkranken eine neue Lebenschance.“

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