Landesärztekammer Thüringen sieht Cannabis-Legalisierung weiterhin kritisch!
Die Landesärztekammer Thüringen sieht die geplante Cannabis-Legalisierung weiterhin kritisch. „Insbesondere mit Blick auf Kinder und Jugendliche ist diese gänzlich abzulehnen,“ so der Präsident der Landesärztekammer Thüringen, Dr. Hans-Jörg Bittrich, angesichts der für diese Woche erwarteten Abstimmung des sogenannten Cannabis-Gesetzes im Bundestag. Da das menschliche Gehirn bis zur Vollendung des 25. Lebensjahrs nicht vollständig ausgereift ist und der Konsum von Cannabis mit strukturellen Veränderungen des Gehirns und kognitiven Funktionsdefiziten einhergeht, drohen insbesondere durch frühen Cannabis-Konsum im Jugendalter medizinische und soziale Einschränkungen wie die Zunahme von Psychosen, Depressionen oder Angststörungen. „Die verstärkte Inanspruchnahme medizinischer Hilfe ist auf jeden Fall erwartbar,“ so Präsident und Kinderarzt Dr. Bittrich, „und es ist geradezu deprimierend, wie trotz Vorbehalten und guter begründeter Bedenken, selbst innerhalb der Ampel-Koalition, aber auch von Wissenschaftlern, an dem Vorhaben einer kontrollierten Abgabe von Cannabis festgehalten und eine Droge verharmlost wird, die nachgewiesenermaßen abhängig macht.“
Umso wichtiger sind aus Sicht der Landesärztekammer Thüringen entsprechende Präventions- und Frühinterventionsprogramme für Kinder und Jugendliche, um ihnen aufklärende evidenzbasierte Informationen zur Wirkung von Cannabis bzw. zu den Risiken des Konsums zur Verfügung zu stellen.