Maßnahmen für ein klimaneutrales Gesundheitswesen konsequent umsetzen
Der 128. Deutsche Ärztetag in Mainz hat konsequentere Maßnahmen für ein klimaneutrales Gesundheitswesen gefordert. Klimaneutralität müsse bei allen anstehenden Reformen und Umstrukturierungen im Gesundheitswesen mitgedacht werden. Dringend erforderlich sei, die Reduzierung des eigenen CO2-Fußabdrucks für alle Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen in den Unternehmenszielen und der Unternehmenskultur zu verankern, betonte der Ärztetag.
Auch müssten ausreichend Ressourcen für die erforderlichen Veränderungsprozesse bereitgestellt werden. Auf Bundes- und Landesebene seien entsprechende Programme aufzulegen und gesetzlich zu verankern.
Eine Voraussetzung für gezielte Maßnahmen zur Emissionsminderung sei eine Treibhausgasbilanzierung auf Einrichtungsebene. Diese sollte nach einheitlichen Kriterien und mit Hilfe einheitlicher Instrumente erstellt werden. „Auf der Grundlage der Treibhausgasbilanz sind dann Ziele, Strategien und Projekte zur Reduzierung der CO2-Emissionen festzulegen“, heißt es in dem Beschluss. Für die Umsetzung seien klare Maßnahmenpläne und Zeitpläne erforderlich.
Die Bundesregierung wurde aufgefordert, einen Sonderfonds zu schaffen, aus dem der Umbau der Krankenhäuser zu klimaschonender Infrastruktur („Green Hospitals“) unterstützt wird. „Alle Krankenhäuser sollen in die Lage versetzt werden, zeitnah ein Umweltzertifikat zu erwerben, das mit dem EMAS-Zertifikat des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit vergleichbar ist“, heißt es in einem Beschluss.
Darüber hinaus forderten die Abgeordneten des Ärztetages die Bundesländer auf, innerhalb von fünf Jahren Hitzeaktionspläne zu erstellen. Die Ärzteschaft sollte an der Vorbereitung und Umsetzung der Regulierungen beteiligt werden. Zudem solle das Bundesarbeitsministerium auf eine deutliche Stärkung des UV- und Hitzeschutzes bei der Arbeit im Freien hinwirken, etwa durch konzertierte mediale Kampagnen in der Öffentlichkeit und in den Betrieben.