Mecklenburg-Vorpommern: Dem Ärztemangel entgegenwirken
Rostock/Schwerin - Im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern wird sich in den kommenden Jahren im ambulanten und im stationären Bereich der Mangel an Fachärzten verschärfen. Schon jetzt sind knapp 30 Prozent aller Hausärzte über 60 Jahre alt, bei den ambulant tätigen Fachärzten sind es knapp 24 Prozent. Im stationären Bereich wird in zehn bis zwölf Jahren rund ein Drittel der Ärztinnen und Ärzte in den Ruhestand gehen.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, bringen die Ärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung des Landes gemeinsam einen Beschlussvorschlag in die Enquete-Kommission des Landtages ein, die sich mit der Zukunft der medizinischen Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt.
Darin fordern beide Körperschaften das Land auf, die Anzahl der Studienplätze an den beiden Universitäten Rostock und Greifswald für Humanmedizin in den kommenden zwei Jahren schrittweise um jeweils 25 Prozent zu erhöhen. Beim Auswahlverfahren der Studierenden ist sicherzustellen, dass mindestens 50 Prozent aus unserem Bundesland kommen und sich verpflichten, ihre Facharztausbildung in Mecklenburg-Vorpommern zu absolvieren.
Bislang reicht die Anzahl der Absolventen an den Universitäten des Landes nicht aus, um den bereits bestehenden und sich verschärfenden Mangel an Ärzten zu decken, zumal viele nach dem Studium für die Facharztausbildung in ein anderes Bundesland gehen.
Deshalb ist die Erhöhung der Studienplätze für Humanmedizin (50 Prozent an Landeskinder), verbunden mit der Verpflichtung sich in Mecklenburg-Vorpommern anschließend weiterbilden zu lassen, ein notwendiges und sinnvolles Mittel zur langfristigen Sicherung der Fachkräfte.
Die Ärztekammer MV und die Kassenärztliche Vereinigung M-V sind nichtparlamentarische Mitglieder der Enquete-Kommission