"Patientinnen und Patienten sollten nicht verunsichert werden"

Niedersachsen

Hannover - Dr. med. Marion Charlotte Renneberg, Vizepräsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, befürchtet, das Angebot verschiedener pharmazeutischer Dienstleitungen in Apotheken könnte nicht - wie geplant - zu einer besseren Versorgung von chronisch Erkrankten führen. "Wenn das ein Meilenstein für die Patientenversorgung sein soll, dann stimmt die Richtung nicht", so Renneberg.

Die Betreuung von chronisch an Bluthochdruck Erkrankten oder die Beratung von Tumorpatientinnen und -patienten, die eine orale Therapie erhalten, soll unter anderem demnächst von Apotheken angeboten und direkt mit den Krankenkassen abgerechnet werden können. Darüber, dass diese Leistungen in Apotheken angeboten und entsprechend vergütet werden, hatte kürzlich die Gemeinsame Schiedsstelle entschieden.

"Medizinische Beratungs- und Betreuungsangebote gehören in ärztliche Hände - und damit in die Arztpraxis", sagt die Vizepräsidentin der Ärztekammer Niedersachsen. Die niedergelassene Fachärztin für Allgemeinmedizin befürchtet, dass diese Angebote zu einer Verunsicherung von Patientinnen und Patienten beitragen könnten: "Das wird zu mehr Beratungsbedarf führen."

Auch die generell gute Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Ärzteschaft könnte beeinträchtigt werden, befürchtet Renneberg: "Das Ergebnis einer solchen Zersplitterung der Verantwortung könnte für die Patientinnen und Patienten sein, dass die geplanten Maßnahmen letztlich die Versorgung der Erkrankten keineswegs verbessern."

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