„Unser Gesundheitssystem darf nicht kollabieren!“

Niedersachsen

Hannover - 274.901 Neuinfektionen hat das Robert Koch-Institut für den heutigen Tag ermittelt: Darunter sind auch Ärztinnen, Ärzte, Medizinische Fachangestellte und Pflegekräfte. „Wir erleben gerade eine alarmierende Belastung der Kliniken“, sagt Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) und selbst als Lungenfachärztin im Krankenhaus tätig.

Die Krankenhäuser versorgen der Deutschen Krankenhausgesellschaft zufolge in diesem März in Deutschland mit knapp 26.000 Patientinnen und Patienten so viele COVID-19-Erkrankte wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Doch die Versorgung der infizierten Patientinnen und Patienten führe nicht nur zu einem erheblichen Mehraufwand in den Einrichtungen, sagt die Ärztekammerpräsidentin, sie belaste die Kliniken sehr stark zusätzlich, die durch die Omikronwelle ohnehin mit erheblichen Personalausfällen kämpften: „Schon jetzt sind Operationssäle geschlossen und Behandlungen können nicht durchgeführt werden, sondern müssen verschoben werden“, berichtet Wenker.

Genauso hoch sei der Krankenstand im ambulanten Sektor und schränke auch hier bereits die Versorgung ein, ergänzt ÄKN-Vizepräsidentin Renneberg. Immer mehr Praxen müssten schließen oder auch Termine absagen, weil Ärztinnen, Ärzte und ihre Teams erkrankt seien. „Deshalb ist es so wichtig, dass sich die Menschen trotz der anstehenden Lockerungsmaßnahmen selbst schützen!“, empfiehlt Renneberg, die selbst als Hausärztin in Peine-Ilsede niedergelassen ist. „Nur so wird es uns am Ende doch gelingen, die Omikronwelle zu brechen und zu verhindern, dass das Gesundheitssystem kollabiert!“

www.aekn.de