Reinhardt: Ärztinnen und Ärzte helfen beim erfolgreichen Rauchstopp
„Ein Fünftel aller Raucherinnen und Raucher versucht mindestens einmal im Jahr, mit dem Rauchen aufzuhören. Versuche auf eigene Faust scheitern allerdings in 95 Prozent der Fälle. Die Chancen auf einen erfolgreichen Ausstieg aus der Tabaksucht steigen, wenn er durch evidenzbasierte Maßnahmen professionell begleitet wird. Dazu zählen zum Beispiel ärztliche Kurzberatungen, verhaltenstherapeutische Einzel- oder Gruppentherapien oder die medikamentöse Unterstützung.“
Das erklärt Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), anlässlich der bundesweiten Rauchstopp-Aktionswoche „PS: Melde dich!“, die am 11. November 2022 beginnt.
Alarmiert zeigte sich der BÄK-Präsident über den deutlichen Anstieg des Raucheranteils in der Bevölkerung. Wie aus Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht, stieg die Zahl der Raucherinnen und Raucher zwischen Ende 2019 und Mitte 2022 von 27,2 Prozent auf 37,6 Prozent.
„Diese Entwicklung zeigt, dass der Kampf gegen die Tabaksucht noch nicht gewonnen ist. Was wir brauchen, sind mehr Präventions- und Aufklärungsprogramme, insbesondere auch zu den Möglichkeiten der Tabakentwöhnung. Analog zu anderen substanzgebundenen Suchtmitteln muss die evidenzbasierte Therapie der Nikotin- und Tabakabhängigkeit von den Krankenkassen finanziert werden“, forderte Reinhardt.
Dringend notwendig seien darüber hinaus ein konsequentes Verbot von Tabakwerbung und -sponsoring sowie eine höhere Bepreisung von Tabakprodukten.
Die Kampagne des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen soll Raucherinnen und Raucher zum Rauchausstieg motivieren und ihnen dabei helfen, ein geeignetes Unterstützungsangebot zu finden.
Zu den Unterstützern zählen neben der Bundesärztekammer auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der GKV-Spitzenverband, der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR), die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ).