Reinhardt: Aufhebung der Isolationspflichten derzeit vertretbar

Corona-Pandemie

Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt hält den Schritt von vier Bundesländern, die Corona-Isolation und die damit verbundenen Quarantäneregeln aufzuheben, für medizinisch vertretbar – insbesondere mit Blick auf die zurückgehenden Infektionszahlen, die überwiegend milden Krankheitsverläufe und den Erfahrungen anderer europäischer Länder.

„Isolationspflichten sind weitreichende freiheitseinschränkende Maßnahmen, die zum jetzigen Zeitpunkt unverhältnismäßig sind“, sagte er gegenüber der Rheinischen Post (15.11.2022).

Wünschenswert wäre aus seiner Sicht ein bundesweit einheitliches Vorgehen der Länder. „Es dürfte schwierig werden, die Menschen in einem Bundesland anzuhalten, sich auch bei symptomfreien Verläufen an strikte Isolationsvorgaben zu halten, wenn im Nachbarbundesland in gleich gelagerten Fällen keine Beschränkungen gelten“, gab Reinhardt zu Bedenken.

Wichtig sei ein eigenverantwortlicher Umgang der Menschen mit diesen Lockerungen und gegenseitige Rücksichtnahme. Während einer Infektion sollte in jedem Fall Kontakt zu Risikogruppen vermieden und außerhalb der Wohnung eine Maske als zusätzlicher Schutz getragen werden. „Und natürlich muss wie bei anderen Infektionen auch bei Corona der Grundsatz gelten, `wer krank ist, bleibt zu Hause´“, so Reinhardt.