Reinhardt: Aufklärung statt Impfpflicht
Berlin - Gegen eine Impfpflicht bei Gesundheitspersonal hat sich Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt ausgesprochen. Die Bundesregierung habe wiederholt klargestellt, dass es keine allgemeine Impfpflicht geben werde. „Dass das auch für die Beschäftigten im Gesundheitswesen gilt, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein“, sagte Reinhardt der Rheinischen Post (13.01.2021). Gerade in der Pflege sei das Personal knapp. Wenn die Corona-Impfung zu einer Voraussetzung für eine Tätigkeit in diesem Bereich gemacht wird, müsse auch geklärt werden, wie die Fachkräfte ersetzt werden, die nicht zu einer Impfung bereit sind.
Befragungen unter Ärztinnen und Ärzten zeigten, dass die Impfbereitschaft bereits vor der Zulassung des ersten Impfstoffs bei über 70 Prozent lag. In einigen Krankenhäusern, zum Beispiel im Universitätsklinikum Münster und im Universitätsklinikum Jena, liege sie nach dem Start der Impfungen sogar schon bei 80, beziehungsweise 90 Prozent. „Ich gehe davon aus, dass auch in der Pflege die Impfquoten steigen werden, wenn über die Wirkmechanismen der Impfungen aufgeklärt wird. Voraussetzung ist natürlich, dass ausreichend Impfstoff für die Beschäftigten zur Verfügung steht.“
In einem Interview mit Welt-TV (12.01.2021) forderte Reinhardt, auch die Allgemeinbevölkerung verstärkt und laienverständlich über die Wirkung des Impfstoffs aufzuklären. Das werde zu einer zunehmenden Impfbereitschaft beitragen.