Reinhardt: Pflegeheime mit ausreichend Personal für regelmäßige Schnelltests ausstatten
Berlin - Die von Bund und Länder beschlossene Verlängerung des Lockdowns hält Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt für richtig. Erst wenn sich der Trend rückläufiger Infektionszahlen fortsetze, könne an Lockerungen gedacht werden, sagte er im Interview mit der Passauer Neuen Presse (21.01.2021). Schutzmaßnahmen seien insbesondere für Alten- und Pflegeheime notwendig. „Wir haben zwar eine Teststrategie für diese Einrichtungen. Man muss die Heime aber auch personell in die Lage versetzen, die vorgesehenen Schnelltests bei Bewohnern, Beschäftigten und Besuchern regelmäßig vorzunehmen", betonte Reinhardt. Die Bund-Länder-Beschlüsse zum Einsatz der Bundeswehr und freiwilliger Helfer könnten nun aber eine echte Entlastung sein.
Als dringend erforderlich begrüßte der BÄK-Präsident das Vorhaben von Bund und Ländern, in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe Konzepte für eine Öffnungsstrategie für die Zeit nach dem Lockdown zu entwickeln. „Trotzdem wird es natürlich dabeibleiben, dass wir unser Tun und Handeln ständig an die aktuelle Infektionslage anpassen müssen“, betonte er. Zur Beurteilung der Gesamtlage sollten viele unterschiedliche Aspekte in den Blick genommen werden. „Wir müssen uns genau anschauen, wie die Infektionslage in den unterschiedlichen Altersgruppen ist, wie sich die Test-Positiv-Rate entwickelt und ob wir besonders auffällige Infektionscluster haben“, so Reinhardt. Die Inzidenzentwicklung sei eine wichtige Größe, aber eben nicht die einzige.
Gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland betonte der BÄK-Präsident die besondere Bedeutung eines richtigen Umgangs mit medizinischen Masken. „Die Schutzwirkung insbesondere von FFP2-Masken ist für Träger und ihr Umfeld deutlich höher als die von Behelfsmasken aus Stoff. Diese höherwertigen Masken müssen aber regelmäßig durch neue ersetzt werden, weil sie nicht einfach gewaschen werden können“, so Reinhardt.