Reinhardt: „Risikogruppen sollten sich gegen Corona und auch Influenza impfen lassen“

Corona-Pandemie

Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt hat die angekündigte Zulassung und Lieferung eines an die Omikron-BA.1-Variante angepassten Impfstoffes begrüßt.

„Denn der Impfstoff schützt höchstwahrscheinlich besser vor Ansteckungen als die Impfstoffe der ersten Generation“, erklärte er gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (31.08.2022). Studien der Hersteller zeigten, dass das adaptierte Vakzin deutlich mehr Antikörper gegen Omikron hervorrufe und der Immunschutz gesteigert werden könne.

Der beste Impfstoff helfe aber nichts, wenn er liegen bleibt. „Die Impfkapazitäten in den Arztpraxen sind da, sie sollten von der Bevölkerung auch genutzt werden“, betonte Reinhardt.

Gerade ältere Menschen und Patienten mit Immunschwäche und Vorerkrankungen sollten sich zügig ein viertes Mal impfen lassen – selbst wenn in einigen Wochen mit der Zulassung weiterer neuer Impfstoffe gegen die BA.4- und BA.5-Varianten zu rechnen sei.

Ob auch junge, gesunde Menschen ihren Immunschutz durch eine Impfung mit den neuen BA.1- beziehungsweise BA.4/BA.5-Vakzinen steigern sollten, müsse dagegen die Ständige Impfkommission beurteilen. „Mittlerweile liegt die letzte Impfung bei vielen Menschen schon einige Monate zurück“, erinnerte Reinhardt.

Wenngleich die Arztpraxen in der vor anstehenden Grippesaison erwartungsgemäß stark frequentiert würden, sei aus Sicht Reinhardts die Versorgung der Menschen mit den neuen Omikron-Impfstoffen in den Praxen zu stemmen. Die Gruppen, die ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben, seien bei Influenza und COVID-19 sehr ähnlich.

„Insbesondere diese Risikogruppen sollten sich nicht nur gegen Corona, sondern auch gegen Influenza impfen lassen“, bekräftigte der BÄK-Präsident. Beide Impfungen seien gut verträglich und die Stiko habe klargestellt, dass zwischen COVID-19-Impfungen und anderen sogenannten Totimpfstoffen wie der Grippeschutzimpfung kein Impfabstand eingehalten werden müsse.