Rheinland-Pfalz: Jüngste Äußerungen von Prof. Dr. Gerhard Trabert: KV RLP und LÄK RLP distanzieren sich von Vergleich zwischen Juden in NS-Zeit und heute Ausgegrenzten

Mainz - Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) und die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz (LÄK RLP) distanzieren sich ausdrücklich  von den jüngsten Äußerungen Prof. Dr. Gerhard Traberts. Der Mainzer Arzt und Professor für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie hatte beim Jahresauftakt  der Linken am vergangenen Samstag einen Vergleich zwischen der Situation der Juden im Nationalsozialismus und armer und geflüchteter Menschen in der
heutigen Zeit gezogen.

Der  Vorsitzende des Vorstands der KV RLP Dr. Peter  Heinz macht deutlich: „Prof. Dr. Trabert spricht mit der sozialen Ausgrenzung zweifellos ein wichtiges Thema an. Hier jedoch eine Parallele zur Verfolgung der Juden während des Nationalsozialismus  zu  ziehen,  kann man nicht  akzeptieren.“ „Eine  solche
Sichtweise relativiert das unendliche Leid der Juden in der Nazizeit in völlig unzulässiger Weise“, fügt der Präsident der LÄK RLP Dr. Günther Matheis hinzu. Das institutionalisierte Morden und die organisierte Verfolgung im sogenannten Dritten Reich sind ohne Beispiel.“

Als Vertretung der Ärzteschaft stehe man aus dieser Zeit heraus in einer besonderen Verantwortung, es nicht zuzulassen, dass dieses Unrecht in beschämender Weise sogar von Ärzten relativiert werde. Auch wenn Trabert seine Äußerung inzwischen korrigiert habe, dass es ihm nicht um eine historische  Gleichsetzung gehe, sondern um Kritik an der Tendenz des Wegschauens, seien seine initialen Einlassungen für die Ärzteschaft inakzeptabel.

www.laek-rlp.de