Weltärztebund solidarisch mit Ärztinnen und Ärzten in der Ukraine
Berlin - Die Generalversammlung des Weltärztebundes (World Medical Association, WMA) hat auf ihrem Treffen in Berlin eine Resolution zur Unterstützung von medizinischem Personal und der Bevölkerung in der Ukraine verabschiedet. „Die Mitgliedsverbände des WMA stehen in Solidarität mit dem ukrainischen Ärzteverband und allen Beschäftigten des Gesundheitswesens“, heißt es darin.
Der WMA forderte, Gesundheitseinrichtungen nicht als Militärunterkünfte zu nutzen, Gesundheitseinrichtungen, ihre Mitarbeiter und Fahrzeuge nicht anzugreifen und den Zugang zur Gesundheitsversorgung nicht einzuschränken.
Des Weiteren hat der WMA auf seinem Treffen eine Deklaration gegen Rassismus in der Medizin verabschiedet. Darin warnt der Weltärztebund vor Rassismus in der Medizin, zum Beispiel in Gesundheitseinrichtungen, in Universitäten und Weiterbildungsstätten sowie in der Forschung und in wissenschaftlichen Publikationen. Die Ärzteverbände wurden aufgerufen, sich weltweit dafür einzusetzen, dass alle Menschen den gleichen Zugang zu gesundheitlichen und sozialen Ressourcen erhalten. Auf Vorschlag der American Medical Association (AMA) wurde die Deklaration als „Deklaration von Berlin“ benannt.
Der Weltärztebund verabschiedete außerdem eine Revision des Internationalen Medizinethikkodex, die unter der Führung der Bundesärztekammer in einem zweijährigen Prozess erarbeitet worden ist. Der Kodex, der die ethischen Prinzipien für Ärzte weltweit definiert, wurde um Abschnitte zu den Aspekten Patientenautonomie, ärztliches Wohlergehen, Fernbehandlung und umweltbezogene Nachhaltigkeit erweitert.
Der WMA ist eine internationale Organisation von 114 unabhängigen, nationalen Ärzteverbänden. Seit 1947 befördert er den Austausch zwischen seinen Mitgliedern und definiert medizinethische Prinzipien und Leitlinien für Ärztinnen und Ärzte sowie das Gesundheitswesen. Die Bundesärztekammer bringt als Mitglied die Positionen der deutschen Ärzteschaft ein. Zu den bekanntesten Dokumenten des WMA zählen neben dem bereits genannten Internationalen Kodex für Medizinethik das als moderner hippokratischer Eid bekannte Genfer Gelöbnis sowie die Deklaration von Helsinki zu den ethischen Prinzipien der Forschung am Menschen.