Westfalen-Lippe: Ärztekammer begrüßt Corona-Maßnahmen des Landes - Präsident Gehle: Wir müssen die Bevölkerung vor dem Virus und das Gesundheitssystem vor Überlastung schützen
Münster - Die von der nordrhein-westfälischen Landesregierung heute verabschiedeten Corona-Regeln werden von der Ärztekammer Westfalen-Lippe begrüßt. „Der November-Lockdown ist dazu geeignet und notwendig, in Nordrhein-Westfalen die stark steigenden Corona-Zahlen wieder in den Griff zu bekommen. Wir müssen die Bevölkerung vor dem Virus schützen und dazu sind aktuell eben wieder umfangreiche Maßnahmen wie eben erhebliche Kontaktbeschränkungen notwendig“, erklärt Kammerpräsident Dr. Hans-Albert Gehle. „Auch wenn einzelne Maßnahmen vielleicht diskussionswürdig sind: Das Gesamtpaket stimmt.“ Es gelte, die Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren und insbesondere die Risikogruppen im Land zu schützen. „Vor allem müssen wir auch dafür Sorge tragen, dass unser Gesundheitssystem nicht erneut an die Grenzen der Belastbarkeit gerät“, so Gehle. Dafür seien die vom Land NRW jetzt beschlossenen Maßnahmen die richtigen, notwendigen und angemessenen. Auch sei das bundesweit einheitliche Vorgehen der Landesregierungen zu begrüßen, denn ein „Flickenteppich von Corona-Regeln“ sei nicht zielführend.
Unverständnis zeigt Gehle hingegen für die aktuelle Kritik anderer ärztlicher Körperschaften und Verbände an den neuen Corona-Maßnahmen. Der Ärzteschaft komme schließlich bei der Pandemie-Bewältigung eine verantwortungsvolle Rolle zu. „Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Um eine explosionsartige Verbreitung des Virus zu verhindern, müssen wir jetzt mit starken Gegenmaßnahmen reagieren.“ Gehle weist darauf hin, dass die Auslastung der Intensivbetten und die Belastungen für die Krankenhäuser stetig steige. In den Ballungsräumen müssten die Klinik bereits das Personaltableau umstrukturieren, um die Covid-Patienten versorgen zu können. Der Kammerpräsident hofft zudem auf ein breites Verständnis in der Bevölkerung für die Anti-Corona-Maßnahmen. „Jeder ist dazu aufgerufen, seinen Teil beizutragen, um das Corona-Virus zu stoppen.“