Westfalen-Lippe: Kammer begrüßt Genehmigung für den Modellstudiengang Humanmedizin in Bielefeld – „Große Bedeutung für die zukünftige Versorgung in OWL“
Münster - „Die Entscheidung der Landesregierung, den Modellstudiengang Humanmedizin am Standort Bielefeld zu genehmigen, ist nicht nur ein bedeutender Schritt für den Wissenschaftsstandort OWL, sondern hat vor allem auch eine große Bedeutung für die zukünftige Gesundheitsversorgung in Ostwestfalen-Lippe und darüber hinaus.“ Dies erklärt der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL), Dr. Hans-Albert Gehle. „Wir sind froh und dankbar, dass die Einrichtung des Studiengangs Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld vorangeht und ein Medizinstudium in Bielefeld bald Realität wird.“ Vor allem vor dem Hintergrund des gravierenden Ärztemangels sei die Einrichtung einer medizinischen Fakultät in Bielefeld perspektivisch wichtig für die Versorgungssituation in der Region, so Gehle. Er setzt dabei auf den sogenannten „Klebeeffekt“, nach dem Ärztinnen und Ärzte bei ihrer späteren Arbeit oft im Umkreis ihres Studienortes bleiben.
„Der Bedarf an medizinischer Versorgung steigt“, stellt Gehle fest. Deshalb wäre es aus seiner Sicht wünschenswert, in Nordrhein-Westfalen für die mehrere Tausend deutschen Medizinstudierenden im Ausland oder Studierenden auf Teilstudienplätzen im Land Möglichkeiten zu schaffen, ihr Medizinstudium im klinischen Teil fortzusetzen. „Um dafür die Kapazitäten zu schaffen, wäre an allen Medizinischen Fakultäten in NRW die Hinzunahme neuer Lehrkrankenhäuser nötig.“
Die ÄKWL wird sich nach Aussage ihres Präsidenten auch weiterhin für eine Erhöhung der Studienplatzkapazitäten einsetzen. Es müsse alles unternommen werden, um mehr Ärztinnen und Ärzte für die Versorgung zu gewinnen. Seit Anfang der 90er Jahre seien etwa 1.000 Studienplätze für Medizin in Nordrhein-Westfalen abgebaut worden. „Um die Versorgung der Bevölkerung auf Dauer aufrecht zu erhalten, müssen zusätzliche Studienplätze geschaffen werden“, sagt Gehle.
Die Ärztekammer Westfalen-Lippe habe, so Gehle abschließend, das Projekt des medizinischen Studiengangs in OWL von Beginn an in Person des damaligen Kammerpräsidenten und heutigen Ehrenpräsidenten der ÄKWL, Prof. Dr. Theodor Windhorst, maßgeblich unterstützt. Die Medizinische Fakultät in Bielefeld werde sich künftig bestens mit der international anerkannten Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität zu einem attraktiven Ausbildungs-Standort für Ostwestfalen-Lippe ergänzen.