104. Deutscher Ärztetag: Zwangsarbeiter in ärztlich geleiteten Einrichtungen im Nationalsozialismus
- Der Deutsche Ärztetag fordert alle Träger ärztlich geleiteter Einrichtungen auf, die Aufklärung der Tätigkeit von Zwangsarbeitern während des Nationalsozialismus in ihren Einrichtungen zu unterstützen.
- Die ärztlichen Körperschaften werden ebenfalls aufgefordert, entsprechende Untersuchungen, die zur Entschädigung noch lebender Zwangsarbeiter zum frühestmöglichen Zeitpunkt führen sollen, zu fördern.
Begründung
Im Zusammenhang mit der Diskussion um den "Stiftungsfond der deutschen Wirtschaft" ist im letzten Jahr auch bekannt geworden, dass ärztlich geleitete Einrichtungen, teils große Krankenhäuser, in der Zeit des Nationalsozialismus Zwangsarbeiter beschäftigt haben.
Der Forschungsstand zu dieser Frage ist noch unbefriedigend. Dem "Stiftungsfond der deutschen Wirtschaft" sind elf Kliniken beigetreten. Nach Kenntnis der Antragsteller kann die Tätigkeit von Zwangsarbeitern in Krankenhäusern Hannovers, Kölns, Berlins und Göttingens nachgewiesen werden. Es besteht weiterer Aufklärungsbedarf.