Ergebnisse der Ärztestatistik zum 31.12.2016

  • Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte

    Im Jahre 2016 ist die Gesamtzahl der bei den Landesärztekammern gemeldeten Ärztinnen und Ärzte auf 496.240 gestiegen. Dies sind 2,1 Prozent mehr als im Jahre 2015. Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der Ärzte ist auch im Jahre 2016, der Tendenz der letzten Jahre entsprechend, weiter angestiegen und hat jetzt 46,7 Prozent der Gesamtzahl (2014: 46,3 Prozent) erreicht.

    Abbildung 1: Struktur der Ärzteschaft 2016

    Abbildung 2: Arztdichte in Deutschland zum 31.12.2016

    Abbildung 6: Anteil der unter 35-jährigen Ärztinnen/Ärzte an allen berufstätigen Ärztinnen/Ärzten

    Tabelle 1: Entwicklung der Arztzahlen nach ärztlichen Tätigkeitsbereichen seit 1960

    Tabelle 2: Ärztinnen und Ärzte nach Landesärztekammern und Tätigkeitsarten am 31.12.2016

    Tabelle 3: Ärztinnen und Ärzte nach Bezeichnungen und Tätigkeitsarten am 31.12.2016

    Tabelle 4: Ärztinnen nach Bezeichnungen und Tätigkeitsarten am 31.12.2016


  • Berufstätige Ärztinnen und Ärzte

    Ohne die 117.633 nicht ärztlich Tätigen waren im Jahre 2016 im Bundesgebiet 378.607 Ärztinnen und Ärzte ärztlich tätig, dies waren 7.305 mehr als im Vorjahr. Die Zuwachsrate betrug damit 1,9 Prozent.

    Auch der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der berufstätigen Ärzte ist im Jahre 2016 weiter angestiegen und hat jetzt 46,5 Prozent der Gesamtzahl (2014: 46,0 Prozent) erreicht. Der Anteil der Ärztinnen an den berufstätigen Ärztinnen und Ärzten lag 1991 noch bei rund einem Drittel (33,6 Prozent). Seitdem hat sich der Frauen­an­teil um 38,4 Prozent erhöht.

    Die Verteilung der berufstätigen Ärzte auf die Altersgruppen hat sich weiter zu den höheren Altersjahren verschoben. Der Anteil der unter 35-jährigen Ärzte ist zwar um 0,3 Prozentpunkte auf 18,8 Prozent gestiegen, aber gleichzeitig ist der Anteil der über 59-Jährigen auf 17,9 Prozent angewachsen (Vorjahr: 17,3 Prozent).

    Weiterhin ist der Anteil der 40- bis 49-Jährigen von 24,1 Prozent auf 23,3 Prozent zurückgegangen und der Anteil der 50-bis 59-Jährigen von 28,6 Prozent auf 28,4 Prozent zurückgegangen. Dennoch gibt es viel mehr 50- bis 59-Jährige als 40- bis 49-Jährige.

    Bei den einzelnen Arztgruppen fallen die Zuwachsraten recht unterschiedlich aus. Die höchsten Steigerungsraten sind bei den Gebieten Neurologie (+ 5,6 Prozent), Neurochirurgie (+ 4,8 Prozent), Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (+ 4,2 Prozent), Strahlentherapie (+ 3,6 Prozent), Anästhesiologie (+ 2,9 Prozent) sowie Arbeitsmedizin (+ 2,8 Prozent) zu finden.

    Rückgänge gab es bei den Ärzten folgender Gebietsbezeichnungen: Biochemie (– 12,8 Prozent), Nervenheilkunde (– 5,0 Prozent), Pharmakologie (– 3,8 Prozent), Physiologie (– 2,9 Prozent) sowie bei den Ärzten für Öffentliches Gesundheitswesen (– 1,4 Prozent).

    Abbildung 3: Berufstätige Ärztinnen und Ärzte nach Arztgruppen zum 31.12.2016

    Abbildung 4: Berufstätige Ärztinnen nach Arztgruppen zum 31.12.2016

    Tabelle 5: Berufstätige Ärztinnen/Ärzte nach Gebietsbezeichnungen und Altersgruppen

    Tabelle 6: Berufstätige Ärztinnen nach Gebietsbezeichnungen und Altersgruppen


  • Im Krankenhaus tätige Ärztinnen und Ärzte

    Der Anteil der im Krankenhaus tätigen Ärztinnen und Ärzte ist bezogen auf alle ärztlich Tätigen weiter angestiegen auf nun 51,3 Prozent (Vorjahr: 51,1 Prozent). Damit sind mehr als die Hälfte aller ärztlich Tätigen in einem Krankenhaus beschäftigt.

    Die Zahl der Krankenhausärztinnen und -ärzte stieg – zum zehnten Mal in Folge – recht deutlich um 2,5 Prozent (absolut: 4.779) auf 194.401. Am deutlichsten nahm die Zahl der Krankenhausärztinnen und -ärzte in Bremen (6,0 Prozent), Schleswig-Holstein (4,9 Prozent) und den Saarland (3,5 Prozent) zu. Der Anteil der Ärztinnen im Krankenhaus ist im Jahre 2016 weiter angestiegen, von 47,4 Prozent im Jahre 2015 auf nun 47,8 Prozent.

    Zur Altersstruktur ist festzustellen, dass sie sich wieder verändert hat. Der Anteil der Krankenhausärztinnen und -ärzte, die jünger als 35 Jahre sind, ist zwar leicht von 33,4 Prozent auf 33,5 Prozent gestiegen.

    Gleichzeitig stieg aber der Anteil der über 59-Jährigen auf 7,0 Prozent (Vorjahr: 6,6 Prozent) und das Durchschnittsalter der Krankenhausärztinnen und -ärzte (unter 69 Jahre) stieg auf 41,5 Jahre.

    Tabelle 7: Stationär tätige Ärztinnen und Ärzte nach Gebietsbezeichnungen und Altersgruppen am 31.12.2016


  • Ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte

    Die Zahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte ist im Jahre 2016 um 1,3 Prozent angestiegen, was 1.803 Ärztinnen und Ärzten entspricht. Zum Stichtag waren somit 151.989 Ärztinnen und Ärzte ambulant tätig.

    Die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist um 1.092 Ärztinnen und Ärzte, auf 119.641 gesunken; dies entspricht – 0,9 Prozent. Gleichzeitig stieg die Anzahl der im ambulanten Bereich angestellten Ärztinnen und Ärzte um 2.975 auf 32.348 (Ärztinnenanteil 62,7 Prozent).

    Dies entspricht einem Anstieg um + 10,1 Prozent. Der Anteil der Ärztinnen an den ambulant tätigen Ärzten ist, nachdem in den letzten Jahren bereits deutliche Anstiege zu verzeichnen waren, im Jahre 2016 weiter gestiegen, von 43,2 Prozent auf 44,0 Prozent.

    Bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten ist der Anteil der unter 40-Jährigen leicht gesunken, und zwar von 2,8 Prozent im Jahre 2015 auf 2,7 Prozent. Zugleich ist der Anteil der mindestens 60-Jährigen von 31,2 Prozent auf 32,6 Prozent gestiegen.

    Abbildung 7: Entwicklung der im ambulanten Bereich angestellten Ärztinnen/Ärzte

    Tabelle 8: Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte nach Gebietsbezeichnungen und Altersgruppen am 31.12.2016


  • In Behörden/Körperschaften und in sonstigen Bereichen tätige Ärztinnen und Ärzte

    Fasst man die Tätigkeitsfelder bei Behörden/Körperschaften und in sonstigen Bereichen zusammen, so waren dort mit 32.217 rund 2,0 Prozent mehr Ärztinnen und Ärzte tätig als im Vorjahr. Der Anteil der in diesen Bereichen Tätigen an allen berufstätigen Ärzten beträgt 8,5 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben.


  • Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit

    Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit – soweit sie bei den Landesärztekammern registriert sind – hat sich 2016, im Gegensatz zum letzten Jahr, wieder erhöht. Der Zuwachs betrug 2,7 Prozent. Dies entspricht 3.117 Ärztinnen und Ärzten. Der Rückgang im Jahr 2015 war durch Datenbereinigungen in Bayern und Berlin bedingt.

    Von den Ärztinnen und Ärzten ohne ärztliche Tätigkeit befinden sich 68,1 Prozent im Ruhestand (Vorjahr: 67,5 Prozent), 2,2 Prozent sind berufsunfähig (Vorjahr: 2,2 Prozent), 0,2 Prozent befinden sich in der Freistellungsphase der Altersteilzeit (Vorjahr: 0,3 Prozent).

    4,4 Prozent sind ausschließlich im Haushalt tätig (Vorjahr: 4,6 Prozent), 2,3 Prozent sind berufsfremd tätig (Vorjahr: 2,4 Prozent), 6,6 Prozent befinden sich in der Elternzeit (Vorjahr: 6,1 Prozent), 6,6 Prozent sind arbeitslos (Vorjahr: 6,5 Prozent) und schließlich geben 10,2 Prozent einen sonstigen Grund an (Vorjahr: 10,5 Prozent).

    Von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg liegen ebenfalls die Arbeitslosenzahlen vor. Daraus ergibt sich, dass im Jahr 2016 ein Anstieg der Zahl der arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte festzustellen ist. Es wurden 4.349 arbeitslose Ärztinnen und Ärzte gemeldet, wobei der Ärztinnenanteil 55,6 Prozent (Vorjahr: 57,4 Prozent) beträgt. Dies entspricht einer Zunahme um 552 Ärztinnen und Ärzte bzw. 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

    Gleichzeitig wurden der Bundesagentur für  Arbeit 1.943 offene Stellen für Ärztinnen und Ärzte gemeldet (Vorjahr: 1.807). Dies bedeutet nicht nur, dass für Ärzte praktisch der Status der Vollbeschäftigung erreicht ist, vielmehr ist dies auch als Anzeichen einer Mangelsituation zu verstehen.

    Die Anteile der einzelnen Tätigkeitsbereiche an der Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte verteilt sich nun wie folgt: ambulant 30,6 Prozent (Vorjahr: 30,9 Prozent), stationär 39,2 Prozent (Vorjahr: 39,0 Prozent), in Behörden/Körperschaften 2,0 Prozent (Vorjahr: 2,0 Prozent), in sonstigen Bereichen 4,5 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent) und nicht ärztlich tätig 23,7 Prozent (Vorjahr: 23,6 Prozent).

    Tabelle 14: Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit am 31.12.2016


  • Anzahl der erteilten Anerkennungen

    Im Jahre 2016 wurden 12.763 Anerkennungen von Facharztbezeichnungen ausgesprochen. Damit lag die Zahl über den 12.231 Anerkennungen des Jahres 2015. Die meisten Anerkennungen wurden mit 1.603 im Fach Innere Medizin (ohne Schwerpunkt) ausgesprochen.

    Die Zahl der Anerkennungen im Bereich der Inneren Medizin mit Schwerpunkt ist auf 1.219 (Vorjahr: 1.256) gesunken, und liegt damit erheblich unter der Zahl der Anerkennungen ohne Schwerpunkt.

    Die Zahl der Anerkennungen in den Fächern Allgemeinmedizin sowie Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt) ist gegenüber dem Vorjahr von 1.337 auf 1.321 gesunken. Im Jahre 2016 wurden für insgesamt 636 Schwerpunktbezeichnungen Anerkennungen ausgesprochen; damit lag die Zahl deutlich niedriger als im Jahre 2015 mit 711.

    Abbildung 8: Entwicklung der Zahl der Facharztanerkennungen

    Tabelle 9: Anerkennung von Facharztbezeichnungen

    Tabelle 11: Ärztinnen/Ärzte mit Zusatz-Weiterbildungen nach Tätigkeitsarten am 31.12.2016


  • Ausländische Ärztinnen und Ärzte

    Die Zahl der in Deutschland gemeldeten ausländischen Ärztinnen und Ärzte ist im Jahre 2016 um 4.117, das entspricht 9,7 Prozent, auf 46.721 gestiegen. Die Zunahme der berufstätigen ausländischen Ärztinnen und Ärzte liegt im Jahre 2016 bei 10,0 Prozent (Vorjahr 9,1 Prozent).

    Damit besitzen 11,0 Prozent der in Deutschland berufstätigen Ärztinnen und Ärzte eine ausländische Staatsbürgerschaft. Wie bereits in den Vorjahren, stellt sich die Wachstumsrate der ausländischen Ärztinnen und Ärzte, die im Krankenhaus tätig sind, als besonders ausgeprägt dar, sie beträgt 9,6 Prozent (Vorjahr 9,2 Prozent).

    Die stärksten Zuwächse verzeichnen mit 1.959 die Ärztinnen und Ärzte aus den europäischen Staaten und aus Asien mit 1.601. Wobei bei den Ärztinnen und Ärzten aus der Europäischen Union ein Rückgang um - 1.430 zu vermelden ist, dies entspricht – 6,5 Prozent.

    Der größte Zustrom konnte aus Syrien (+ 746) verbucht werden, es folgen Rumänien (+ 223), Serbien (+ 218), die Ukraine (+ 160), Russland (+ 109) und Aserbaidschan (+ 108).

    Die größte Zahl ausländischer Ärzte kommt aus Rumänien (4.285), Griechenland (3.118) und Syrien (2.895) gefolgt von Österreich (2.600).

    Damit kommen 68,6 Prozent aller ausländischen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland aus Europa, 21,3 Prozent aus Asien, 6,4 Prozent aus Afrika und 3,1 Prozent aus Amerika.

    Abbildung 9: Entwicklung der berufstätigen ausländischen Ärzte

    Tabelle 10: Ausländische Ärztinnen und Ärzte in der Bundesrepublik Deutschland am 31.12.2016

    Tabelle 12: Erstzugang an Ärztinnen und Ärzten aus der Europäischen Union im Jahr 2016


  • Abwanderungen von Ärztinnen und Ärzte ins Ausland

    Seit 2005 werden bei den Ärztekammern die Daten bezüglich der Abwanderung von Ärzten ins Ausland erhoben. Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass im Jahre 2016 insgesamt 2.050 ursprünglich in Deutschland tätige Ärztinnen und Ärzte ins Ausland abgewandert sind, wobei der Anteil der deutschen Ärzte 58,8 Prozent beträgt.

    Die Abwanderung hat im Vergleich zum Vorjahr (2.143) abgenommen und liegt damit etwa auf dem Niveau von 2003. Die beliebtesten Auswanderungsländer sind – wie in den vergangenen Jahren – die Schweiz (677), Österreich (295) und die USA (112).

    Tabelle 13: Abwanderung von Ärzten ins Ausland