In Deutschland und anderen anderen Ländern mit hohen und mittleren Einkommen ist Fehlernährung heute weit verbreitet.

Fehlernährung ist gekennzeichnet durch die Aufnahme energiedichter, hoch verarbeiteter Lebensmittel sowie einen hohen Anteil tierischer Lebensmittel, bei gleichzeitig zu geringem Konsum frischer und gering verarbeiteter pflanzlicher Nahrungsmittel wie Vollkorngetreide, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen.

Diese Ernährungsweise trägt zu gravierenden gesundheitlichen Problemen bei: Sie fördert die Entstehung von Übergewicht, Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einigen Krebserkrankungen. Ein Großteil der Erkrankungen in Deutschland ist mitbedingt durch eine ungesunde Ernährung.

Den gravierenden Auswirkungen der Fehlernährung auf die individuelle Gesundheit der Menschen stehen die erheblichen Einflüsse des heutigen Ernährungssystems auf unsere Umwelt gegenüber.

Rund ein Drittel aller menschengemachten Treibhausgasemissionen hängt mit der Art und Weise zusammen, wie wir Lebensmittel produzieren, verarbeiten und konsumieren.

Die Landwirtschaft ist zudem der wichtigste Treiber der globalen Entwaldung, der Verschmutzung von Gewässern und Böden sowie dem Verlust nutzbarer Trinkwasserreserven.

Ernährung ist ein Handlungsfeld an der Schnittstelle von individueller und planetarer Gesundheit und berührt das ärztliche Handeln in besonderer Weise.


#ErnährungswendeAnpacken!

Die Bundesärztekammer unterstützt den Verbände-Appell „Ernährungswende jetzt anpacken!“

Die Initiative #ErnährungswendeAnpacken! begrüßt, dass die Ampelkoalition bis 2023 eine Ernährungsstrategie für Deutschland erarbeiten will, um eine „gesunde Umgebung für Ernährung und Bewegung zu schaffen”.

Hierbei sollte von Beginn an gesund, sozial gerecht und umweltverträglich zusammen gedacht werden, so die Initiative. Dies ist nicht nur mit Blick auf den Klimawandel und den gravierenden Artenverlust dringend geboten, sondern auch mit Blick auf soziale Gerechtigkeit.

Initiative #ErnährungswendeAnpacken!

Prävention des kindlichen Übergewichts

Die Bundesärztekammer ist insbesondere besorgt über das Ausmaß kindlichen Übergewichts in Deutschland.

Übergewicht, falsche Ernährung und Bewegungsarmut sind zentrale Risikofaktoren, um im weiteren Lebenslauf vorzeitig an einem Diabetes mellitus Typ II, einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, einem metabolischen Syndrom oder einer Beeinträchtigung des Stütz- und Bewegungsapparates zu erkranken.

Positionen der Ärzteschaft zur Prävention des kindlichen Übergewichts

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