Ergebnisse der Ärztestatistik zum 31.12.2017
- Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte
Im Jahre 2017 ist die Gesamtzahl der bei den Landesärztekammern gemeldeten Ärztinnen und Ärzte auf 506.014gestiegen. Dies sind 2 Prozent mehr als im Jahre 2016. Der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der Ärzte ist auch im Jahre 2017, der Tendenz der letzten Jahre entsprechend, weiter angestiegen und hat jetzt 47 Prozent der Gesamtzahl (2016: 46,7 Prozent) erreicht.
Abbildung 1: Struktur der Ärzteschaft 2017
Abbildung 2: Arztdichte in Deutschland zum 31.12.2017
Tabelle 1: Entwicklung der Arztzahlen nach ärztlichen Tätigkeitsbereichen seit 1960
Tabelle 2: Ärztinnen und Ärzte nach Landesärztekammern und Tätigkeitsarten am 31.12.2017
Tabelle 3: Ärztinnen / Ärzte nach Bezeichnungen und Tätigkeitsarten am 31.12.2017
Tabelle 4: Ärztinnen nach Bezeichnungen und Tätigkeitsarten am 31.12.2017
- Berufstätige Ärztinnen und Ärzte
Ohne die 120.865 nicht ärztlich Tätigen waren im Jahre 2017 im Bundesgebiet 385.149 Ärztinnen und Ärzte ärztlich tätig, dies waren 6.542 mehr als im Vorjahr. Die Zuwachsrate betrug damit 1,7 Prozent.
Auch der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der berufstätigen Ärzte ist im Jahre 2017 weiter angestiegen und hat jetzt 46,8 Prozent der Gesamtzahl (2016: 46,5 Prozent) erreicht.
Der Anteil der Ärztinnen an den berufstätigen Ärztinnen und Ärzten lag 1991 noch bei rund einem Drittel (33,6 Prozent). Seitdem hat sich der Frauenanteil um 39,3 Prozent erhöht.
Die Verteilung der berufstätigen Ärzte auf die Altersgruppen hat sich weiter zu den höheren Altersjahren verschoben. Der Anteil der unter 35-jährigen Ärzte ist zwar um 0,1 Prozentpunkte auf 18,9 Prozent gestiegen, aber gleichzeitig ist der Anteil der über 59-Jährigen auf 18,4 Prozent angewachsen (Vorjahr: 17,9 Prozent).
Weiterhin ist der Anteil der 40- bis 49-Jährigen von 23,3 Prozent auf 22,7 Prozent zurückgegangen und der Anteil der 50-bis 59-Jährigen von 28,4 Prozent auf 28,2 Prozent gesunken. Dennoch gibt es viel mehr 50- bis 59-Jährige (108.559) als 40- bis 49-Jährige (87.280).
Bei den einzelnen Arztgruppen fallen die Zuwachsraten recht unterschiedlich aus. Die höchsten Steigerungsraten sind bei den Gebieten Humangenetik (+ 6,1 Prozent), Neurologie (+ 5,6 Prozent), Strahlentherapie(+ 5,1 Prozent), Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (+ 3,9 Prozent), Radiologie (+ 3,5 Prozent) sowie Anästhesiologie (+ 2,8 Prozent) zu finden.
Rückgänge gab es bei den Ärzten folgender Gebietsbezeichnungen: Biochemie (– 4,9 Prozent), Nervenheilkunde (– 4,6 Prozent), Pharmakologie (– 3,4 Prozent), Ärzte für Öffentliches Gesundheitswesen (– 1,9 Prozent) sowie Transfusionsmedizin (- 1,5 Prozent).
Abbildung 3: Berufstätige Ärztinnen und Ärzte nach Arztgruppen zum 31.12.2016
Abbildung 4: Berufstätige Ärztinnen nach Arztgruppen zum 31.12.2016
Tabelle 5: Berufstätige Ärztinnen / Ärzte nach Gebietsbezeichnungen und Altersgruppen
Tabelle 6: Berufstätige Ärztinnen nach Gebietsbezeichnungen und Altersgruppen
- Im Krankenhaus tätige Ärztinnen und Ärzte
Der Anteil der im Krankenhaus tätigen Ärztinnen und Ärzte ist bezogen auf alle ärztlich Tätigen weiter angestiegen auf nun 51,5 Prozent (Vorjahr: 51,3 Prozent). Damit sind mehr als die Hälfte aller ärztlich Tätigen in einem Krankenhaus beschäftigt.
Die Zahl der Krankenhausärztinnen und -ärzte stieg – zum zehnten Mal in Folge – recht deutlich um 2,1 Prozent (absolut: 4.099) auf 198.500. Am deutlichsten nahm die Zahl der Krankenhausärztinnen und -ärzte in Hessen (3,3 Prozent), Berlin (3,0 Prozent) und Hamburg (2,9 Prozent) zu.
Der Anteil der Ärztinnen im Krankenhaus hat im Jahre 2017 bei 47,4 Prozent stagniert.
Zur Altersstruktur ist festzustellen, dass das Durchschnittsalter der Krankenhausärztinnen und -ärzte um 0,1 Jahre auf 41,7 Jahre gestiegen ist. Während der Anteil der Krankenhausärztinnen und -ärzte, die jünger als 35 Jahre sind bei 33,4 Prozent stagniert, stieg der Anteil der über 59-Jährigen auf 7,3 Prozent (Vorjahr: 7 Prozent).
- Ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte
Die Zahl der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte ist im Jahre 2017 um 1,6 Prozent angestiegen, was 2.380 Ärztinnen und Ärzten entspricht. Zum Stichtag waren somit 154.369 Ärztinnen und Ärzte ambulant tätig.
Die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ist um 1.285 Ärztinnen und Ärzte, auf 118.356 gesunken; dies entspricht – 1,1 Prozent. Gleichzeitig stieg die Anzahl der im ambulanten Bereich angestellten Ärztinnen und Ärzte um 3.665 auf 36.013 (Ärztinnenanteil 62,5 Prozent).
Dies entspricht einem Anstieg um + 11,3 Prozent. Der Anteil der Ärztinnen an den ambulant tätigen Ärzten ist, nachdem in den letzten Jahren bereits deutliche Anstiege zu verzeichnen waren, im Jahre 2017 weiter gestiegen, von 44 Prozent auf 44,8 Prozent.
Bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten stagnierte der Anteil der unter 40-Jährigen bei 2,7 Prozent. Zugleich ist der Anteil der mindestens 60-Jährigen von 32,6 Prozent auf 33,9 Prozent gestiegen.
Abbildung 7: Entwicklung der im ambulanten Bereich angestellten Ärztinnen /Ärzte
- In Behörden/Körperschaften und in sonstigen Bereichen tätige Ärztinnen und Ärzte
Fasst man die Tätigkeitsfelder bei Behörden/Körperschaften und in sonstigen Bereichen zusammen, so waren dort mit 32.280 rund 0,2 Prozent mehr Ärztinnen und Ärzte tätig als im Vorjahr. Der Anteil der in diesen Bereichen Tätigen an allen berufstätigen Ärzten beträgt 8,4 Prozent und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (Vorjahr: 8,5 Prozent).
- Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit
Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit – soweit sie bei den Landesärztekammern registriert sind – hat sich 2016, im Gegensatz zum letzten Jahr, wieder erhöht. Der Zuwachs betrug 2,7 Prozent. Dies entspricht 3.117 Ärztinnen und Ärzten. Der Rückgang im Jahr 2015 war durch Datenbereinigungen in Bayern und Berlin bedingt.
Von den Ärztinnen und Ärzten ohne ärztliche Tätigkeit befinden sich 68,1 Prozent im Ruhestand (Vorjahr: 67,5 Prozent), 2,2 Prozent sind berufsunfähig (Vorjahr: 2,2 Prozent), 0,2 Prozent befinden sich in der Freistellungsphase der Altersteilzeit (Vorjahr: 0,3 Prozent).
4,4 Prozent sind ausschließlich im Haushalt tätig (Vorjahr: 4,6 Prozent), 2,3 Prozent sind berufsfremd tätig (Vorjahr: 2,4 Prozent), 6,6 Prozent befinden sich in der Elternzeit (Vorjahr: 6,1 Prozent), 6,6 Prozent sind arbeitslos (Vorjahr: 6,5 Prozent) und schließlich geben 10,2 Prozent einen sonstigen Grund an (Vorjahr: 10,5 Prozent).
Von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg liegen ebenfalls die Arbeitslosenzahlen vor. Daraus ergibt sich, dass im Jahr 2016 ein Anstieg der Zahl der arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte festzustellen ist. Es wurden 4.349 arbeitslose Ärztinnen und Ärzte gemeldet, wobei der Ärztinnenanteil 55,6 Prozent (Vorjahr: 57,4 Prozent) beträgt.
Dies entspricht einer Zunahme um 552 Ärztinnen und Ärzte bzw. 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Gleichzeitig wurden der Bundesagentur für Arbeit 1.943 offene Stellen für Ärztinnen und Ärzte gemeldet (Vorjahr: 1.807). Dies bedeutet nicht nur, dass für Ärzte praktisch der Status der Vollbeschäftigung erreicht ist, vielmehr ist dies auch als Anzeichen einer Mangelsituation zu verstehen.
Die Anteile der einzelnen Tätigkeitsbereiche an der Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte verteilt sich nun wie folgt: ambulant 30,6 Prozent (Vorjahr: 30,9 Prozent), stationär 39,2 Prozent (Vorjahr: 39,0 Prozent), in Behörden/Körperschaften 2,0 Prozent (Vorjahr: 2,0 Prozent), in sonstigen Bereichen 4,5 Prozent (Vorjahr: 4,5 Prozent) und nicht ärztlich tätig 23,7 Prozent (Vorjahr: 23,6 Prozent).
Tabelle 14: Ärztinnen und Ärzte ohne ärztliche Tätigkeit am 31.12.2016 [PDF]
- Anzahl der erteilten Anerkennungen
Im Jahre 2017 wurden 12.947 Anerkennungen von Facharztbezeichnungen ausgesprochen. Damit lag die Zahl über den 12.763 Anerkennungen des Jahres 2016.
Die meisten Anerkennungen wurden mit 1.869 im Fach Innere Medizin (ohne Schwerpunkt) ausgesprochen. Die Zahl der Anerkennungen im Bereich der Inneren Medizin mit Schwerpunkt ist auf 1.294 (Vorjahr: 1.219) gestiegen, und liegt damit erheblich unter der Zahl der Anerkennungen ohne Schwerpunkt.
Die Zahl der Anerkennungen in den Fächern Allgemeinmedizin sowie Innere und Allgemeinmedizin (Hausarzt) ist gegenüber dem Vorjahr von 1.321 auf 1.415 gestiegen, nachdem im Vorjahr noch ein Rückgang zu verzeichnen war. Im Jahre 2017 wurden für insgesamt 463 Schwerpunktbezeichnungen Anerkennungen ausgesprochen; damit lag die Zahl erheblich niedriger als im Jahre 2016 mit 636.
Abbildung 8: Entwicklung der Zahl der Facharztanerkennungen
Tabelle 9: Anerkennung von Facharztbezeichnungen
Tabelle 11: Ärztinnen / Ärzte mit Zusatz-Weiterbildungen nach Tätigkeitsarten am 31.12.2017
- Ausländische Ärztinnen und Ärzte
Die Zahl der in Deutschland gemeldeten ausländischen Ärztinnen und Ärzte ist im Jahre 2017 um 4.088, das entspricht 8,4 Prozent, auf 50.809 gestiegen. Die Zunahme der berufstätigen ausländischen Ärztinnen und Ärzte liegt im Jahre 2017 bei 8,9 Prozent (Vorjahr 10 Prozent).
Damit besitzen 11,8 Prozent der in Deutschland berufstätigen Ärztinnen und Ärzte eine ausländische Staatsbürgerschaft (Vorjahr: 11 Prozent). Die Wachstumsrate der ausländischen Ärztinnen und Ärzte, die im Krankenhaus tätig sind, beträgt 8,8 Prozent (Vorjahr 9,6 Prozent) und entspricht damit der Entwicklung der berufstätigen Ärzte insgesamt.
Die stärksten Zuwächse verzeichnen mit 1.900 die Ärztinnen und Ärzte aus den europäischen Staaten und aus Asien mit 1.547. Der größte Zustrom konnte aus Syrien (+ 737) verbucht werden, es folgen Rumänien (+ 220), Serbien (+ 177), Ägypten (+ 177), die Ukraine (+ 149) und Russland (+ 134).
Die größte Zahl ausländischer Ärzte kommt aus Rumänien (4.505), Syrien (3.632) und Griechenland (3.147) gefolgt von Österreich (2.642).
Damit kommen 66,8 Prozent aller ausländischen Ärztinnen und Ärzte in Deutschland aus Europa, 22,7 Prozent aus Asien, 6,8 Prozent aus Afrika und 3,2 Prozent aus Amerika.
Abbildung 9: Entwicklung der berufstätigen ausländischen Ärztinnen/Ärzte
Tabelle 10: Ausländische Ärztinnen /Ärzte in der Bundesrepublik Deutschland am 31.12.2017
Tabelle 12: Erstzugang an Ärztinnen und Ärzten aus der Europäischen Union im Jahr 2017
- Abwanderung von Ärztinnen und Ärzte ins Ausland
Seit 2005 werden bei den Ärztekammern die Daten bezüglich der Abwanderung von Ärzten ins Ausland erhoben. Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass im Jahre 2017 insgesamt 1.965 ursprünglich in Deutschland tätige Ärztinnen und Ärzte ins Ausland abgewandert sind, wobei der Anteil der deutschen Ärzte 59,3 Prozent beträgt. Die Abwanderung hat im Vergleich zum Vorjahr (2.050) abgenommen und liegt damit etwa auf dem Niveau von 2003. Die beliebtesten Auswanderungsländer sind – wie in den vergangenen Jahren – die Schweiz (641), Österreich (268) und die USA (84).